Er zählt zu den schillerndsten Persönlichkeiten in der internationalen Reitsport-Szene: Alois Pollmann-Schweckhorst. Denn wenn er nicht gerade im Sattel seiner vierbeinigen Top-Athleten sitzt und um goldene Schleifen in Serie reitet, dann schlüpft er gerne mal in ein Elvis Presley-Outfit und stimmt ein Lied von dem King of Rock’n Roll an.

Alois Pollmann-Schweckhorst wurde mit Reitergenen geboren. Seine Eltern bewirtschafteten einen landwirtschaftlichen Betrieb, Vater Aloys war von Kindesbeinen an von Pferden fasziniert. Als der kleine Alois sechs Jahre alt war, fasste sein Vater den Entschluss, den Landwirtschaftsbetrieb in eine Reitschule mit angegliederter Pferdezucht und Pensionspferdehaltung umzugestalten. „Und genau zu dem Zeitpunkt fing ich an, mich für Pferde zu interessieren“, erinnert sich der Musik-Fan Pollmann-Schweckhorst.

Eine Dressur-Karriere wurde dabei allerdings nicht ins Auge gefasst: „Mein Vater ritt auf ländlichen Turnieren bis S-Springen und ich wollte ihm unbedingt nacheifern.“ Und so wurde mit dem Herrn Papa fleißig neben der Schule trainiert.

Die Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften der Jungen Reiter mit 19 Jahren war die erste große Auszeichnung. 1984 machte Alois Pollmann-Schweckhorst das Abitur und wollte sich für seinen Sport eine einjährige Auszeit gönnen, bevor es mit dem Studium losgehen sollte. „Aber irgendwie bin ich dann am Reiten hängengeblieben“, denkt der Sympathische zurück.

Er absolvierte auf dem elterlichen Hof eine Lehre zum Pferdewirt und arbeitete sich kontinuierlich nach oben. Bereits 1985 zählte der damals 21-Jährige zum bronzenen Team bei der Europameisterschaft der Jungen Reiter.

Es folgten Lehr-Stationen, um sich den reiterlichen Feinschliff zu verpassen: Hans Günter Winkler und Paul Schockemöhle zählen zu seinen Ausbildern.

1996 machte sich der Talentierte auf einer gepachteten Anlage im Saarland selbstständig, bevor er im Juli 2000 nach Warstein wechselte. „Von da an ging es sportlich für mich sehr steil bergauf“, beschreibt Alois Pollmann-Schweckhorst seine Laufbahn. „In der Zeit habe ich Hans Helmut Bauer kennengelernt, der mir bis heute beste Pferde zur Verfügung stellt.“ Mit sportlichen Partnern wie z. B. Aperio, Candy, Glenn, Diamonds Daylight und Cristallo war und ist der zweifache Familienvater seither stets auf den vorderen Rängen bei internationalen Turnieren vertreten, zahlreiche hoch erfolgreiche Einsätze in Nationenpreisen unterstreichen sein Können.

„In Warstein hatte ich beste Bedingungen und konnte mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren. Außerdem hatte ich von den Verantwortlichen um Herrn Albert Cramer die größtmöglichste Unterstützung. Meine Familie und ich haben uns dort sehr wohlgefühlt. Es war ein Meilenstein in meiner Karriere, den ich nicht missen möchte“, fasst der Reiter seine Zeit in Warstein zusammen.

Seit dem Frühjahr 2007 hat Alois Pollmann-Schweckhorst einen neuen Wirkungskreis auf der Anlage von Reitsportlegende Paul Schockemöhle gefunden. „Der Stall in Mühlen ist ein durch und durch professioneller Pferdebetrieb, in dem ich auch nach meiner reitsportlichen Karriere viele Aufgaben habe“, beschreibt der Sport- und Zuchtfachmann seine Gründe für den Standortwechsel.

Als seinen größten sportlichen Erfolg nennt Alois Pollmann-Schweckhorst den sechsten Platz beim Weltcup-Finale in Las Vegas 2007. An seiner Seite war Hallenspezialistin Candy: „Zu Candy habe ich ein ganz besonderes Verhältnis. Sie ist unglaublich und gibt immer 100 Prozent“, lobt der Reiter seine Holsteiner Stute v. Coriall-Latino.